ORIENT LEHRPLAN
EINLEITUNG
Das vorliegende Dokument wurde im Rahmen des Projekts ORIENT – Young explorers re-discover local communities through orienteering (622532-EPP-1-2020-1-IT-SPO-SCP) entwickelt, einem 30-monatigen Projekt, das durch das Programm Erasmus + SPORT der Europäischen Union kofinanziert wird.
ORIENT basiert auf der Idee, junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund durch einen bestimmten Breitensport zusammenzubringen: den Orientierungslauf. Das Projekt zielt darauf ab, die soziale Eingliederung zu verbessern und den Aufbau von Kapazitäten und Gemeinschaften zu fördern, indem es jungen Menschen aus verschiedenen sozialen und kulturellen Gruppen die Möglichkeit gibt, Kontakte zu knüpfen und neue Fähigkeiten zu entwickeln.
ORIENT verfolgt einen Multi-Stakeholder-Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren, d. h. Sporttrainer*innen und Vertreter*innen von Organisationen der Zivilgesellschaft, fördert. Dieser Ansatz wird den Sporttrainer*innen und den Mitarbeiter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen innovative Methoden an die Hand geben, um die Teilnahme gefährdeter Jugendlicher an sportlichen Aktivitäten auf Gemeindeebene zu fördern. Durch die Ausübung von Outdoor-Aktivitäten werden junge Menschen ermutigt, über Fragen der sozialen Inklusion nachzudenken, während sie städtische und natürliche lokale Kontexte entdecken.
Der ORIENT-Lehrplan ist als Lernwerkzeug für Trainer*nnen gedacht, um Orientierungslauf in ihre Arbeit mit jungen Menschen zu integrieren und Orientierungslaufaktivitäten zu organisieren, um soziale Inklusion und den Zusammenhalt zwischen verschiedenen sozialen und kulturellen Gruppen von Jugendlichen, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, zu verbessern. Der ORIENT-Lehrplan stellt das wichtigste Schulungsmaterial für Sporttrainer*innen und Mitarbeiter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen dar, aus dem sie lernen und auf das sie sich bei der Durchführung von Orientierungslauf-Kartierungsaktivitäten beziehen können.
Modules
1
ORIENTIERUNGSLAUF, DIE GRUNDLAGEN UND DIE MÖGLICHKEITEN
2
AUFBAU EINES INTEGRATIVEN UMFELDS
3
KARTIERUNG FÜR DIE INTEGRATION, VOM ORT ZUR AKTION
DAS PROJEKT
Das Projekt ORIENT hat folgende Ziele:
- Einbindung gefährdeter junger Menschen mit Risiko sozialer Ausgrenzung oder sozial ausgegrenzt in sportlichen Aktivitäten auf Gemeindeebene;
- Ausstattung von Sporttrainer*innen, Sportverbänden und Mitarbeiter*innen von Organisationen der Zivilgesellschaft, die im Bereich der sozialen Inklusion tätig sind, mit Instrumenten zur Förderung der Teilnahme gefährdeter junger Menschen an lokalen Sportaktivitäten durch einen Breitensport (Orientierungslauf).
- Verbesserung der sozialen Inklusion in den Partnerländern bei gleichzeitiger Sensibilisierung für gesellschaftliche Barrieren und soziale Ausgrenzung, um einen langfristigen und positiven Wandel auf lokaler Ebene zu fördern.
Während der Projektlaufzeit sind folgende Aktivitäten geplant:
- Sammlung von inspirierenden bewährten Verfahren, Instrumenten und Methoden zur Nutzung des Orientierungslaufs für soziale Inklusion (IO1)
- Entwicklung eines Lehrplans über Orientierungslauf für soziale Inklusion für Sporttrainer*innen und zivilgesellschaftliche Organisationen (IO2)
- Erstellung einer Toolbox für Orientierungslaufrouten für junge Menschen (IO3)
- Gemeinsame Erstellung eines Kompendiums mit „Routen der Inklusion“ aus partizipativen Kartierungsworkshops und einem Orientierungslaufwettbewerb (IO4)
- Erarbeitung eines Manifests über das Potenzial des Orientierungslaufs für die soziale Integration (IO5)
Schließlich wird erwartet, dass ORIENT die folgenden Ergebnisse erzielt:
- ORIENT ANTHOLOGY: bewährte Verfahren, Werkzeuge und Methoden, die den Orientierungslauf für die soziale Inklusion nutzen.
- ORIENT CURRICULUM: Grundlagen des Orientierungslaufs und innovative Methoden zur Förderung der Teilnahme gefährdeter junger Menschen an Orientierungslaufaktivitäten.
- GEARS & IDEAS: eine Toolbox für Orientierungslaufstrecken
- ORIENT COMPENDIUM: „ROUTES TO INCLUSION“: gemeinsam erstellt von Sporttrainer*innen, Mitarbeiter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen und jungen Menschen durch partizipative Kartierung.
- ORIENT MANIFESTO: mit Ergebnissen und Empfehlungen zum Potenzial des Orientierungslaufs für die soziale Integration.
ZIELE DES LEHRPLANS
Der ORIENT-Lehrplan ist als Lerninstrument für Trainer*innen gedacht, die den Orientierungslauf in ihre Arbeit mit jungen Menschen integrieren wollen. Der ORIENT-Lehrplan ist in drei Abschnitte unterteilt:
Orientierungslauf, die Grundlagen und die Möglichkeiten
Dieser Abschnitt bietet eine theoretische Einführung in die Welt des Orientierungslaufs und seine Anwendbarkeit in städtischen und ländlichen Umgebungen, die es den Ausbilder*innen ermöglicht, orientierungslaufbasierte Aktivitäten zu organisieren.
Aufbau eines inklusiven Umfelds
Dieser Abschnitt bietet den Leser*innen praktische Leitlinien für den Aufbau eines integrativen Umfelds, um die Beteiligung gefährdeter Jugendlicher an Orientierungslauf-Aktivitäten zu gewährleisten.
Mapping für Inklusion, vom Standort zur Aktion
Dieser Abschnitt bietet einen spezifischen Rahmen für die Gestaltung neuer thematischer Orientierungslaufrouten mit jungen Menschen und für die Organisation von Kartierungsworkshops mit einem ko-kreativen Ansatz.
Dank des ORIENT-Lehrplans erhalten Sporttrainer*innen und Mitarbeiter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen alle relevanten Informationen über den Orientierungslauf und haben die Möglichkeit, aus einer breiten Palette von Methoden zu wählen, um Aktivitäten mit jungen Menschen durchzuführen, die auf die spezifischen Bedürfnissen der Zielgruppe, mit der sie arbeiten, abgestimmt sind. Aus diesem Grund ist der ORIENT-Lehrplan sehr vielseitig und lässt sich leicht auf neue Kontexte übertragen.
Um sie vorzubereiten und mit der Durchführung von Orientierungslaufaktivitäten vertraut zu machen, verfolgt das Curriculum einen Ansatz des „Learning by Doing“ und des Erfahrungslernens, der es Sporttrainer*innen und Mitarbeiter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen ermöglicht, direkte Erfahrungen mit dem Orientierungslauf zu machen, bevor sie ihn mit jungen Menschen durchführen.
Der ORIENT-Lehrplan ist das zweite “intellectual putput“ des ORIENT-Projekts. Die Ergebnisse und das Wissen, das in der Forschungsphase der ORIENT-Anthologie (IO1) gesammelt wurde, stellen die Grundlage dar für die Entwicklung dieses Lehrplans, der Sporttrainer*innen und Mitarbeiter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen (CSOs) eine Reihe konkreter Fähigkeiten, Werkzeuge und Methoden an die Hand gibt, um mit Hilfe des ORIENT-Ansatzes orientierungslaufbasierte Aktivitäten zur sozialen Inklusion mit jungen Menschen durchzuführen.
WIRKUNG UND ZIELSETZUNG DES CURRICULUMS
Der ORIENT-Lehrplan hat zwei Hauptziele:
- Sporttrainer*innen und Mitarbeiter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die praktisches Wissen darüber erlangen, wie sie orientierungslaufbasierte Aktivitäten zur Förderung der sozialen Inklusion gefährdeter junger Menschen fördern können. Die Einbeziehung von Sporttrainer*innen und Mitarbeiter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen kann einen fruchtbaren Austausch sich ergänzender Fähigkeiten fördern: Sportorganisationen können ihr Engagement im sozialen Bereich verbessern, während zivilgesellschaftliche Organisationen den Sport in ihre tägliche Arbeit innerhalb der Gemeinschaft integrieren können.
- Das Curriclulum wird sich auf vulnerable junge Menschen auswirken, da sie Zugang zu Orientierungslauf-Aktivitäten haben, die von Trainer*innen organisiert werden. Die Jugendlichen werden äußerst wertvolle soziale Kompetenzen erwerben und ihr Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft gestärkt.
Es wird erwartet, dass sich das Curriculum direkt auf die Sporttrainer*innen und die Mitarbeiter*innen der zivilgesellschaftlichen Organisationen auswirkt, die mit innovativen Methoden und Instrumenten ausgestattet werden, um die soziale Inklusion junger gefährdeter Menschen zu fördern. Die Jugendlichen werden indirekt von dem Curriculum profitieren, da sie in den nächsten Projektphasen die Möglichkeit haben werden, an engagierten Aktivitäten teilzunehmen und dabei soziale Bindungen zu Gleichaltrigen und zum lokalen Umfeld aufzubauen. Darüber hinaus werden die Partnerorganisationen des ORIENT-Konsortiums diese Ressource nutzen, um innovative Ansätze zur Unterstützung der Eingliederung junger Menschen vor Ort zu erlernen und so näher an der lokalen Gemeinschaft zu sein und ihr lokales Netzwerk und ihre Reichweite zu verbessern.
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